Krimi in der Gebrüder-Apfelbeck-Halle — Mil klaut Absteiger einen Punkt.
Vorletztes Spiel am Heimspieltag in der Gebrüder-Apfelbeck-Halle. Nach dem klaren Sieg der ersten Damen wollte man die gute Stimmung in der Halle beibehalten — doch mit Allach II stand Mil ein sehr starkes Team gegenüber: Die Mannschaft aus dem Münchner Nord-Osten war nach 3 Jahren aus der Oberliga abgestiegen und so der natürliche Favorit. Zudem wusste man auch aus eigener Erfahrung (das letzte offizielle Spiel zwischen den beiden Mannschaften lag 5 Jahre zurück), dass Allach vor allem in der Abwehr ein sehr unangenehmer Gegner sein konnte.
Jedoch begann das Spiel auf Augenhöhe und vorerst torlustig, nach 10 Minuten stand es 6:6. Doch schnell änderte sich der Charakter des Spiels hin zu einer Abwehrschlacht, bei der sich Allach vor allem durch den körperlich überlegenen Rückraum eine Führung erarbeiten konnte. Das 11:7 zwang den mittlerweile bestens eingearbeiteten Interimscoach Leo Hell, nach knapp 20 Minuten die erste Auszeit zu nehmen. Er ermahnte seine Spiele, bedachter zu agieren und nicht in Hektik zu verfallen, sowie in der Abwehr den Rückraum früher anzunehmen. Zwar verursachte die Ansprache nicht direkt die Aufholjagd der Hausherren, verhinderte jedoch, dass Allach noch weiter davonziehen konnte. Der Halbzeitstand 13:9 ließ genug Raum zur Hoffnung.
Am Anfang der zweiten Halbzeit schrumpfte diese Hoffnung jedoch beträchtlich, als Allach in 3 Minuten einen 3:0-Lauf hinlegte und endgültig davonzulaufen drohte. Gegen den Oberliga-Absteiger einen 10:16-Rückstand aufzuholen schien sehr optimistisch. Aber irgendwie schafften es die Hausherren, aus dieser schwierigen Situation Kraft zu schöpfen und langsam wieder an Selbstbewusstsein zu gewinnen. Wie auch schon letzte Woche bei Anzing brachte Milbertshofen genau dann die beste Leistung auf die Platte, als der Rückstand am größten war. In den folgenden zehn Minuten machte Milbertshofen die Abwehr absolut wasserdicht und ließ nur einen Treffer zu. So schrumpfte der Abstand auf nur noch zwei Tore zusammen und die Gegner mussten schon früh in der zweiten Halbzeit das zweite und letzte Team-Timeout nehmen. Doch Milbertshofen ließ sich nicht mehr aufhalten und stellte Allach in der Abwehr vor erhebliche Probleme. Die Gegner fanden kaum Lösungen mehr und standen häufig bis zum Zeitspiel im Angriff. Auf der anderen Seite gelangen die einfachen Tore über Tempogegenstöße sowie viele Kreisanspiele, sodass in der 54. Spielminute durch Birdy Vogel endlich der Führungstreffer fiel — 20:19! In den letzten Minuten spielte sich dann ein absoluter Krimi ab, der allen Anwesenden wohl die Lust genommen haben dürfte, um 20:15 noch den Tatort anzuschauen. Eine Unterzahl überlebte Mil noch ohne in Rückstand zu geraten und in der letzten Minute bekam Allach beim Stand von 21:21 noch einen Angriff. Doch die Milbertshofener Abwehr versagte nicht und hielt bis zum Zeitspiel stand. Den allerletzten Gegenangriff konnten die Hausherren dann ärgerlicherweise nicht mehr sauber zu Ende spielen und die Mannschaften teilten sich letztendlich die Punkte.
Auch wenn man in der letzen Minute noch gerne gewonnen hätte, überwiegt bei Weitem ein positives Gefühl: Endlich belohnt sich Mil für die herausragende Abwehrleistung und verdient sich unerwartet gegen den Oberliga-Absteiger einen wichtigen Punkt. Ein altbekannter (Ex-)Trainer aus Allach fasste treffend zusammen: „ihr könnt heut wirklich stolz auf euch sein auch wenn’s blöd ist am Ende“. So kann es gerne weitergehen!
Es spielten:
Georg Woywod (2), Max Becker, Elia Schmidt (3), Lukki Bergtold, Basti Lehmann, Kilian Freilinger (Tor), Erik Pfaadt, Momo Nußberger, Lenni Kann (4), Aron Baierlein, Nico Baierlein (2), Birdy Vogel (7), Chris Gutbrod (Tor), Yvo Heinen (3)