Kor. Kampfsysteme

Mudo (koreanisch für Kampfkunstweg) ist der Sammelbegriff für jene koreanischen Kampfkünste, welche außer der Kampftechnik auch eine Philosophie im Sinne des Begriffes Do, zu deutsch etwa „geistiger Weg“, enthalten. Hierzu gehören unter anderem alle Kampfkünste, in denen das Wort „Do“ vorkommt. Beispielhaft seien Taekwondo, Hapkido und Kumdo genannt. Die japanische Übersetzung von Mudo lautet „Budo“.

Neben Mudo gibt es im koreanischen die Begriffe „Musul“ für „Kampftechnik“ (jap. „Bujutsu“), und „Muye“, wobei „Ye“ dem Begriff „Kunst“ entspricht. Ein Beispiel für eine Kampfkunst des Muye ist die traditionelle Kampfkunst Taekkyon.

Schon zu Urzeiten war der Mensch gezwungen, sich gegen wilde Tiere und gegen andere eindringende Sippen zu erwehren. In Ost- und Südostasien wurden dabei schon früh aus dem bloßen Kämpfen hochentwickelte Kampfkünste entwickelt, die sich im Laufe der Zeit immer weiter fortentwickelten.

Der Legende nach entstand während der Regentschaft des 24. Silla Königs Chin Hung im Jahre 632 n.Chr. eine Jugendorganisation, die sich Hwarang (sprich Farang), zu Deutsch "Blume der Jugend", nannte. Zu dieser Zeit bestand Korea aus drei Königreichen, Silla, Päktsche und Koguryo sowie dem Imna-Fürstentum.

Hwarang hatte neun Ideale: Humanität, Gerechtigkeit, Dankbarkeit, Weisheit, Vertrauen, Güte, Loyalität, Tugend und Mut.

Zu den Idealen gesellten sich drei Grundregeln: Weisheit (Me Ji), Menschlichkeit (In) und Mut (Yong).

König Chin Hung setzte es sich zum Ziel, die drei Königreiche Silla, Päktsche und Koguryo zu einem Reich zu vereinen. Hierzu benötigte er eine Armee, die von gut ausgebildeten Offizieren geführt wurde. Diese Notwendigkeit stellte auch den Grund dar, dass sich ähnlich der Samurai in Japan in der Hwarang-Jugendorganisation eine Ritter-Kaste herausbildete. Die Ausbildung der Mitglieder bestand neben dem Erlernen religiöser Riten und dem Studium des Buddhismus auch aus dem Einüben der Kung-Jung-Mu-Sul-Techniken, der königlich kriegerischen Kampftechniken. Es bildeten sich schon damals Techniken heraus, die auf hohem kämpferischem Niveau standen und den heutigen koreanischen Kampfkünsten sehr ähnlich waren. Das Vorhaben Chin Hungs endete schließlich erfolgreich; mit Hilfe der Hwarang, geführt von dem General Kim Yoo Shin und chinesischen Verbündeten, gelang es ihm, die drei Königreiche zu einem Reich , Groß-Silla, zu vereinen. Im Jahre 660 n.Chr. unterlag Päktsche und im Jahre 668 n.Chr. wurde schließlich Koguryo bezwungen.

In den darauffolgenden Jahrhunderten widmeten sich die Koreaner mit unterschiedlicher Intensität den Kampfkünsten. In Folge der Besetzung Koreas durch die Japaner in 1910 wurde die Ausübung von Kampfkünsten verboten, was jedoch nicht verhindern konnte, dass sie im Geheimen weiterhin gepflegt wurde. Nach der Niederlage der Japaner im Zweiten Weltkrieg und dem Abzug der japanischen Truppen wurde Korea im Geheimabkommen zu Jalta 1948 entlang des 38sten Breitengrades nördlicher Breite geteilt. Von 1950-1953 führten Nord- und Südkorea Krieg gegeneinander. Die ideologischen Gegensätze zwischen beiden Staaten, Kommunismus in Nord-Korea (Demokratische Volksrepublik/Choson) und die Westorientierung Süd-Koreas (Republik Korea/Tähan) verfestigten die Teilung. Das totale Ausreiseverbot für die Nord-Koreaner ist auch Grund dafür, dass bisher nur süd-koreanische Kampfsportarten in der Welt Verbreitung fanden.

Hapkido

Kumdo

Taekkyon