Samurai

Die japanische Samurai Kaste entstand im 12. Jahrhundert, als zwei mächtige japanische Clans heftige Kriege gegeneinander führten - die Taira und die Minamato. Zu dieser Zeit entstand auch das japanische Shogunat, ein System militärischer Führer, der Shogun. Unter dem Shogun war die nächst niedrigere Hierarchie der Daimyo, lokalen Herrschern, die den europäischen Fürsten vergleichbar sind. Die Samurai waren die militärischen Diener eines Daimyo.

Der Ursprung des Wortes liegt im Japan der Vor-Heian-Periode. Es wurde vermutlich saburai ausgesprochen und bedeutet „Diener“ oder „Begleiter“. Erst in der frühen Moderne, namentlich in der Azuchi-Momoyama-Periode und der frühen Edo-Periode des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts, bürgerte sich das Wort Samurai an Stelle von saburai ein. Die Bedeutung hatte sich allerdings bereits lange Zeit vorher gewandelt. Der Begriff Samurai wird aber auch vom japanischen Verb saberu abgeleitet, was ins Deutsche übersetzt dienen bedeutet. Samurai bedeutet also Dienender.

Äußeres Kennzeichen der erhabenen sozialen Stellung war das Schwerterpaar (Daishō), das zu tragen ausschließlich Samurai vorbehalten war. Das Daisho bildete die Hauptbewaffnung des Samurai. Es bestand aus dem langen Katana, welches im 15. Jahrhundert aus dem Tachi hervorging und ab Ende des 14. Jahrhunderts (frühe Muromachi-Zeit) traditionell von den Samurai verwendet wurde, und dem kurzen Wakizashi beziehungsweise Kotetsu.

Der Status der Samurai war mehr durch seinen gesellschaftlichen Rang bestimmt als durch seinen Beruf. Alle bushi (jap. Krieger) - männlich oder weiblich - waren Teil der Kriegerkaste, ganz gleich ob sie je ein Schwert in die Hand genommen hatten oder nicht.
Die Samurai waren jedoch nicht auf eine rein militärische Rolle festgelegt. Einige Samurai waren Gelehrte von hohem Ansehen. Sie waren Zivil- und Militärverwalter, Geistliche, Künstler und Ästehten. Andere waren einfach nur Familienmitglieder. Vor allem wurde jedoch erwartet, dass sie ihrer militärischen Rolle gerecht wurden.

Verschiedene Aufgaben innerhalb eines Clans wurden als offizielle Posten vergeben. Es war in vieler Hinsicht ähnlich wie ein modernes Heer. Jeder war Soldat, doch manche waren zudem noch Koch, Buchhalter, andere kümmerten sich um die Logistik oder um die eher geistlichen Aufgaben.
Wenn sie ihre Arbeit gut verrichteten, wurden Samurai von einer Position in die nächste versetzt. Eine Beförderung fand nicht immer im gleichen Aufgabenbereich statt. Wenn ein Krieger einen ausreichend hohen Rang erreichte, konnte er sich auf diese Weise mit allen wichtigen Details vertraut machen, die nötig waren um eine Armee, eine Garnison, oder sogar eine ganze Domäne zu leiten.